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Anlässlich des Weltfrauentages, haben wir Frauen gemeinsam ein Zeichen gesetzt für eine geschlechtergerechtere Zukunft. „pussy-hat“

Die dazu gehaltene Rede von Bärbel Conrad, möchten wir hier veröffentlichen.

Darf ich vorstellen: Luther, Martin Luther.

Er steht heute bei uns, weil er einer ist, dem ein Denkmal gesetzt wurde.

Aber er auch weil er mit einem in der damaligen Zeit revolutionären Akt versucht hatte seine Frau nach seinem Tod zum Vormund der gemeinsamen Kinder und Vermögens zu machen. Das war vor 500 Jahren.

Heute sind weltweit feministische Errungenschaften in Gefahr! Darum setzen wir am diesjährigen Internationalen Frauentag ein deutliches Zeichen: Für die Selbstbestimmung von Frauen und gegen den Rechtsruck von AfD und Co.

Heute verwandeln wir diesen alten ehrwürdigen Denkmal-Mann in ein Symbol für Gleichberechtigung und Freiheit in dem wir ihm eine pussy-hat auf den Kopf setzen

Damit tragen wir den feministischen Protest des Women´s March in Washington weiter und solidarisieren uns mit allen Frauen weltweit, die für eine feministische Gesellschaft und gegen nationalistische Ideologien und rassistische Hetze einstehen!

Wir nehmen nicht hin, dass Nationalisten, Rechtspopulisten und Frauenfeinde die Zeit zurückdrehen wollen. Wir wollen weiter vorangehen und die Gesellschaft feministisch gestalten.

Denn um es mit Emma Watsons Worten zu sagen: Beim Feminismus geht es darum Frauen eine Wahl zu geben; es geht um Freiheit, Befreiung und Gleichberechtigung.

In den letzten Jahren haben wir viel erreicht: Nein heißt Nein ist endlich Gesetz und ein Anfang bei der Besetzung von Spitzenfunktionen in der Wirtschaft mit Frauen ist gemacht. Aber noch immer gibt es viel zu tun.

Frauen verdienen im Durchschnitt immer noch 21 Prozent weniger als Männer und Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist alltäglich.

Wir wollen Frauenrechte konsequent durchsetzen! Dem Rechtsruck setzen wir unsere Vorstellung einer gleichberechtigten Gesellschaft entgegen, in der alle Menschen unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft oder Religion frei leben können.

Wir fordern den gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit. Wir wollen Gewalt gegen Frauen bekämpfen und fordern eine sichere Finanzierung von Frauenhäusern. Wir wollen, dass Frauen gleichberechtigt auf allen Ebenen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft vertreten sind. Und wir kämpfen dafür, dass Mädchen und Frauen, Jungen und Männer ohne einschränkende Rollenklischees leben können.“